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Entwaldung begünstigt die Ausbreitung von Infektionskrankheiten extremst

Inzwischen ist weitreichend bekannt, dass die Lockdowns in Folge der Corona-Pandemie Kriminelle dazu motivieren haben das illegale Abholzen tropischer Wälder massiv auszuweiten. Was jedoch den Wenigsten dabei bewusst ist: Der Holzeinschlag in den Tropen gefährdet nicht nur das Klima auf lange Sicht, er fördert auch die Verbreitung teils gefährlicher Zoonosen! Die Life Forestry ist schockiert darüber, dass einige Verantwortungslose so leichtsinnig für den Profit mit der Gesundheit von Mensch und Tier spielen. Nun hat der WWF hierzu eine Analyse veröffentlicht und 18 Länder in Afrika, Asien und Südamerika untersucht.

Für etwa 80 Prozent der Landlebewesen ist der Wald ein natürlicher Lebensraum

Im Durchschnitt betrachtet wird die Bevölkerung etwa alle vier Monate von einer neuen Infektionskrankheit befallen. Dabei stammen ungefähr 60 Prozent aller Infektionskrankheiten von Tieren, die diese auf den Menschen übertragen, hierbei wird von sogenannten Zoonosen gesprochen. Die Zahl klettert sogar auf 75 Prozent, wenn man sich die neuen Infektionskrankheiten ansieht. Diese Erkankungen sind sehr vielfältig und reichen von SARS, Ebola und Tollwut bis hin zu Milzbrand. Der Grossteil der Zoonosen, etwa 72 Prozent, wird von Wildtieren übertragen.

Die Anzahl dieser Krankheiten nimmt rapide zu, daran Schuld sind aber nicht etwa die Wildtiere, sondern die wachsende Interaktion der Menschen mit Primärwäldern. Durch die Zerstörung dieser Lebensräume werden zum einen Mutationen begünstigt, zum anderen überhaupt erst die Übertragung von Tier zu Mensch ermöglicht. Für circa 80 Prozent aller Landlebewesen ist der Wald ein natürlicher Lebensraum, der durch das immer tiefere Eindringen des Menschen und seine Nutzung schwindet. Infolgedessen nimmt auch der Kontakt zwischen Mensch und Tier zu. Die Ursachen für das Entstehen von Krankheiten und die für den Verlust der biologischen Vielfalt überschneiden sich oftmals, wobei die menschlichen Aktivitäten das Verschwinden der Biodiversität um das bis zu 1000-fache beschleunigen können.

Und hierunter leidet auch das menschliche Wohlbefinden. Verschiedenste Studien haben an dieser Stelle angesetzt und so beispielsweise belegt, dass das Hantavirus, dessen Sterberisiko 35 Prozent beträgt, häufiger in Gebieten mit geringer Vielfalt an kleinen Säugetierarten auftaucht, als in solchen mit hoher.

Entwaldungen und Malaria-Erkrankungen stehen in direkter Verbindung

Forschungen, die in Brasilien vorgenommen wurden, zeigten, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Entwaldungen und der Rate an Malaria-Erkrankungen gibt. Bereits 10 Prozent zusätzliche Rodungen in Malariagebieten kann für zusätzlich 7,4 Millionen infizierten Menschen führen. Als 2010 etwa vier Prozent des brasilianischen Waldes abgeholzt wurden, vermerkte man einen 50-prozentigen Anstieg an Malaria-Infektionen. Die Mückenart, die für die Virusübertragung verantwortlich ist, lebt und vermehrt sich vorzugsweise dort, wo viele Wasserpflanzen, pH-neutrales Wasser und sonnenbeschienene Flächen vorkommen. In den einst schattigen Wäldern mit ihren sauren Böden fand sie keine möglichen Brutstätten, nach dem Eingreifen der Menschen und dem Fällen der Bäume waren die Wasserzugänge optimal gelegen. 

Auch das Zika-Virus entstand, wie die meisten Zoonosen, in einem bewaldeten Ökosystem, nämlich im ugandischen Zika-Wald.

Steigender Konsum & wegbrechende Einkommen fördern Abholzung der Regenwälder

Gerade tropische Regenwälder sind es, die der Bevölkerung zum Opfer fallen und dabei von essenzieller Wichtigkeit sind, beherbergen sie doch etwa die Hälfte aller Pflanzen- und Tierarten des Globus. Hierunter fallen grösstenteils sogar gänzlich unbekannte Spezies. Da besonders der landwirtschaftliche Sektor durch das Anlegen von Palmöl-, Holz-, Zellstoff- und Sojaplantagen gewachsen ist, gehen 80 Prozent des weltweiten Waldverlustes auf diesen Bereich zurück. Gerade Afrika und Südamerika, Kontinente mit geringen Einkommen, wo die Bevölkerung und gleichzeitig deren Bedarf an Lebensmitteln und Rohstoffen wächst, sind hier betroffen. Vielerorts wird zudem zur Bebauung und dem Anlegen von Strassen gerodet, was zur Folge hat, dass durch den Ausbau des Verkehrsnetzes eine pandemische Ausbreitung von Krankheiten durch Mensch-zu-Mensch-Übertragung gefördert wird.

Allerdings darf nicht übersehen werden, dass es nicht nur Kriminelle sind, die die aktuelle Ausnahmesituation ausnutzen, sondern ebenfalls Menschen, deren ausbleibende Einkommen sie in diese schwierige Lage gebracht haben. In Afrika kam der legale Holzhandel beispielsweise vielerorts zum Erliegen, Handelswege waren und sind noch unterbrochen, was den Wert der Wälder schlagartig gemindert hat. Dies steigert das Risiko, dass Wälder umgewandelt werden. In der asiatischen Mekong-Region etwa wird der Wald inzwischen aus Ermangelung an Alternativen verstärkt als Brennholz- und Einkommensressource genutzt. Nur durch gezielte technische und finanzielle Unterstützung kann man das Roden hier stoppen und den Menschen gleichzeitig Hilfestellung bieten.

Die Life Forestry setzt sich gezielt für den Erhalt natürlicher Wälder und die Bewahrung der biologischen Vielfalt ein. Als Unternehmen, dass eine starke Verantwortung gegenüber der indigenen Flora und Fauna verspürt, empfinden wir den Schutz der Arten als unsere Pflicht, der wir unser tägliches Handeln zugrunde legen. Es ist höchste Zeit, dass gegen illegale Holzeinschläge in den Tropen vorgegangen wird und sie endgültig gestoppt werden.