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Ecuador fördert Regenwald statt Erdöl – Yasuni-ITT-Initiative ist unterzeichnet.

Ecuador verzichtet aus ökologischen und sozialen Gründen auf die Erdölförderung im Amazonas-Regenwald

Zwar gibt es heute für den weltweiten Energiebedarf noch keine Alternative zu Erdöl, doch neben dem Wissen um die Endlichkeit dieses Rohstoffes setzt sich zunehmend auch die Erkenntnis durch, dass die ökologischen Auswirkungen auf die Natur und das Klima enorm sind.
 
Spätestens seit dem Untergang der BP-Ölbohrplattform „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko hat die Welt verstanden, dass nicht nur der Verbrauch des Erdöls, beispielsweise in Form von Benzin in unseren Autos, sondern bereits die immer kompliziertere Förderung unkalkulierbare Risiken für die weltweiten Ökosysteme darstellen.
 
So ging die Meldung eines Öltankerunglücks in Peru im Juni diesen Jahres in den Medien völlig unter. Und doch wurde der Rio Maranon vergiftet und das Trinkwasser für die Bevölkerung ungeniessbar.
 
Auch im Nordosten Ecuadors sind die Auswirkungen einer extensiven Ölförderung noch heute sichtbar, obwohl dort seit über 20 Jahren gar kein Erdöl mehr gefördert wird. Versickernde Reste aus über 600 stillgelegten, aber noch offenen Gruben verseuchen das Grundwasser mir Öl und Schwermetallen.
 
Eine der ersten Amtshandlungen von Präsident Rafael Correa nach seiner Wahl im Jahr 2007 war es, den Umweltschutz in die Verfassung aufzunehmen. Aus dieser erfolgreichen Verfassungsinitiative entwickelte sich noch im gleichen Jahr ein weltweit vielbeachtetes Programm zum Schutz des Yasuni-Nationalparks im ecuadorianischen Amazonasgebiet. Auch hier findet sich Erdöl und damit profitorientierte Konzerne, die rücksichtslos den Rohstoff ausbeuten wollen. Doch die Regierung hat dem Vorhaben einen Riegel vorgeschoben.
 
Die ecuadorianische Regierung hatte vorgeschlagen, das Erdölvorkommen des ITT-Feldes (Ishpingo-Tambococha-Tiputini) im Nationalpark Yasuní für immer unter der Erde zu belassen, um die einzigartige biologische Vielfalt zu erhalten und die nicht kontaktierten indigenen Völker, die in diesem Gebiet leben, zu respektieren. Mit der  Yasuní-ITT-Initiative wurde ein bislang einzigartiges Projekt entwickelt. Immerhin sieht der Plan sieht vor, nicht weniger als die rund 900 Millionen Barrel Erdöl, die unter dem Yasuní-Nationalpark liegen, nicht zu fördern, wenn die Hälfte der zu erwartenden Einnahmen durch die internationale Staatengemeinschaft erstattet wird.

Yasuni National Park in Ecuador
Yasuni National Park in Ecuador: Um die einzigartige biologische Vielfalt zu erhalten, werden cirka 900 Millionen Barrel Erdöl nicht gefördert.

Am 3. August 2010 war es endlich so weit: Die Regierung von Ecuador und das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) haben nach drei Jahren Vorbereitung den Vertrag für die Gründung des Yasuní-ITT-Treuhandfonds unterschrieben. Damit werden der Atmosphäre 410 Milliarden Tonnen CO2 erspart! Und mindestens genauso wichtig: Der Lebensraum mehrerer indigener Völker, u.a. der isoliert lebenden Nomadenvölker Tagaeri und Taroemanane, bleibt intakt. Das Geld aus dem Yasuní-Fonds wird zur Versorgung mit erneuerbaren Energien sowie für soziale Projekte und den Umweltschutz verwendet.

Die Initiative ist einzig in ihrer Art, da sie die drei wesentlichen ökologischen Grundsatzziele vereint: Reduzierung der Emissionen durch die Nichtausbeutung fossiler Brennstoffe, Schutz der Artenvielfalt und soziale Entwicklung. 

Darüber hinaus wurden zahlreiche Vorschläge in den Projektplan integriert, die sich auf den Schutz der Tropenwälder durch den REDD-Mechanismus (Reduced Emissions from Deforestation and Degradation), mit dem sie einen Emissions from Deforestation and Degradation) konzentrieren, mit dem sie einen finanziellen Ausgleich für die Verringerung der Entwaldung bei gleichzeitigem Schutz der Artenvielfalt und Vermeidung von Emissionen anstreben. Einige Vorschläge beziehen zudem Erstaufforstung, Wiederaufforstung, agrowaldwirtschaftliche Maßnahmen, sowie den Schutz indigener Völker mit ein.

Der ecuadorianische Vorschlag ist der einzige, der alle vier relevanten Dimensionen (Nichtausbeutung fossiler Treibstoffe, Entwicklung alternativer Energien, Schutz der Artenvielfalt und der indigenen Völker, sowie gleichberechtigte Entwicklung) abdeckt und zusammenbringt.

Die ITT-Initiative präsentiert damit erstmals neue Schutzmaßnahmen, die sogar noch weit über das Kyoto-Protokoll hinausgehen.

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