Galapagos-Inseln nicht mehr auf der Roten Liste der UNESCO
Als Rafael Correa im Jahr 2006 zum Präsidenten von Ecuador gewählt wurde, versprach er unter anderem die Umweltschutzaktivitäten seines Landes stärker zu fördern. So fand der Umweltschutzgedanke schliesslich sogar Einzug in die Verfassung.
In der Zwischenzeit blickt Ecuador auf eine ganze Reihe von Erfolgen auf diesem Sektor. Im Fokus stehen vor allem der Erhalt des Amazonas-Regenwaldes und der Artenschutz auf den Galapagos-Inseln.
Präsident Correa hatte zunächst eine weltweite Initiative gestartet, die Erdölbohrungen im Regenwald verhindern soll. Obwohl Ecuador selbst über grosse Erdölvorkommen im Amazonasgebiet verfügt, schlug er vor, dass gegen Ausgleichszahlungen der Weltgemeinschaft auf die Ölförderung im Regenwald verzichtet wird. Ein entsprechendes Abkommen liegt bereits seit fast zwei Jahren unterschriftsreif vor, jedoch weigern sich bislang einige Industrienationen dieses zu unterzeichnen.
Grosse Erfolge im Umweltschutz konnte Ecuador jetzt auch auf den Galapagos-Inseln erzielen. Diese waren 2007 auf die Rote Liste der UNESCO gesetzt worden. Die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt drohte durch einen ständig zunehmenden Tourismus, Müll, Abwässer, Ölunfälle und das Einschleppen von Bakterien, Schädlingen und fremden Tierarten zerstört zu werden.
Die Regierung hatte daraufhin zahlreiche Gegenmassnahmen eingeleitet. Dazu zählten die Ausweisung von illegalen Bewohnern, die zurück auf das Festland beordert wurden. Auch der Tourismus wurde stark reglementiert und gleichzeitig ein System geschaffen, welches es den Inselbewohnern ermöglicht, die Selbstversorgung zu verbessern. Vor allem die Energieversorgung mit Solar- und Windkraft wurden gefördert, aber auch die Lebensmittelversorgung. Dadurch konnte die Zahl der Belieferungen und die damit verbundene Gefahr des Einschleppens von fremden Tieren und Erregern deutlich reduziert werden.
In der Vergangenheit hatten wilde Hunde viele der Leguane gerissen und gefrässige Ziegen hatten den Lebensraum der Schildkröten bedroht.
Die UNESCO hat jetzt bei einer erneuten Überprüfung festgestellt, dass sich durch das energische und beherzte Eingreifen der ecuadorianischen Regierung das Ökosystem der Galapagos-Inseln erholt hat und damit keine akute Gefahr mehr besteht. So konnte der Archipel, bestehend aus 13 Haupt- und 17 kleineren Inseln, der seit 1978 zum Weltnaturerbe zählt, von der Roten Liste gestrichen werden.
Edwin Naula, der Direktor des Nationalparks Galapagos, betonte, «die Tatsache, dass wir von der Roten Liste gestrichen wurden, verpflichtet uns nun noch mehr, alles für die Verwirklichung der Massnahmen zu tun, die eine nachhaltige Entwicklung der Inseln garantieren».
Galapagos-Inseln (185,6 KiB, 2.134 hits)