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Wie Afrikas Wälder unser Klima schützen

Klimaschutz funktioniert nur mit intakten Wäldern. Diese Information ist allgemein hin bekannt und nichts Neues. Vor allem den Regenwäldern wird im Kampf gegen die Erderwärmung eine besonders wichtige Rolle zugeschrieben. Dass diese nicht zwangsläufig im Amazonasgebiet stehen müssen, wie neue Forschungsergebnisse belegen. Stattdessen findet man sie in Afrika, vor allem auch in Tansania.

Lange ging der Weltklimarat IPCC davon aus, dass Bergwälder etwa 90 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar speichern könnten. Jetzt beweist ein internationales Forscherteam, dass es über 1,5 mal mehr ist. Etwa 150 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar können beispielsweise Tansanias Wälder aufnehmen. Und das stellt alles andere in den Schatten. Denn selbst die Tropenwälder in Südamerika schaffen es nicht an diese Werte heranzukommen. Die Bergwälder haben demnach einen immensen Anteil am Klimaschutz und nehmen hier eine wichtige Rolle ein. Die veröffentlichten Ergebnisse dieser Untersuchungen, zu denen auch deutsche Wissenschaftler gehören, finden sich im renommierten Magazin „Nature“.

Andreas Hemp von der Universität Bayreuth sagt gegenüber dem Spiegel: „Vor allem in Ostafrika befinden sich die meisten Wälder in Gebirgsregionen, sodass sie hier eine herausragende Bedeutung für den Kohlenstoffhaushalt und den Klimaschutz haben.“ Zudem zeige die Studie „umgekehrt auch den Nutzen der von vielen afrikanischen Staaten unterstützten Massnahmen zur Wiederaufforstung.“

Umso wichtiger ist es, dass diese Bäume geschützt werden. Das wird auch aus der Studie deutlich, wie es „Nature“ beschreibt: „Tropische Wälder bedecken weniger als zehn Prozent der globalen Landfläche, speichern jedoch 40 bis 50 Prozent des Kohlenstoffs der Landvegetation.“ Neben ihrer Wichtigkeit für das Klima sind die Wälder auch wichtiger Lebensraum für seltene und gefährdete Arten. Und dennoch wurden in den letzten 20 Jahren 800.000 Hektar dieser Bergwälder abgeholzt.

Die Stichworte lauten also Aufforstung und Schutz. Wenn die Menschen diese Wälder lassen, können sie ungestört wachsen. Im Gegensatz zu den Wäldern Süd- und auch Mittelamerikas sind sie zudem deutlich weniger natürlichen Gefahren, wie Wirblstürmen oder Vulkanausbrüchen, ausgesetzt. Und dies gilt nicht nur für die Wälder in höheren Lagen, sondern ebenfalls für jene in Tieflandregionen.

Diese starken, gesunden Bäume bieten demnach also ein grosses Potenzial, auch für den Holzmarkt. Dabei bleibt aber zu bedenken und vor allem auch beachten, dass auf Nachhaltigkeit und den Schutz der ökologischen Vielfalt geachtet werden muss. Die jetzt zu Tage geförderten Informationen legen noch einmal nahe, wie wichtig die Wälder Ostafrikas, insbesondere auch Tansanias, für uns alle und das Klima sind.