Life Forestry und das Zukunftsthema der Expo Real 2015
„Afrika ist das neue Asien“: Eine vollmundige Aussage. Doch auf der diesjährigen Expo Real gab es dieses Jahr kaum ein wichtigeres Zukunftsthema. Die weltweit grösste Fachmesse für Immobilien und Investments veranstaltete ein eigenes Programm zum Immobilienmarkt in Afrika und lud den FAZ Redakteur Christian Hiller von Gaertringen ein, sein neues Buch mit dem provokanten Titel vorzustellen. Der Journalist vertritt darin die Überzeugung, dass die Länder der Subsahara sich zu einem Motor für die Weltwirtschaft entwickeln werden, angetrieben durch den Aufstieg einer urbanen, gut gebildeten und breiten Mittelschicht. Viele Kunden von Life Forestry verfolgen seine Thesen mit grossem Interesse. Der Finanzjournalist schreibt seit vielen Jahren über Investments und globale Wirtschaftstrends. Seine Thesen gelten bei Anlegern als deutlicher Hinweis darauf, dass sich Afrika zu einem der wichtigsten Abnehmer für tropisches Edelholz entwickeln könnte.
Afrikas Wachstum in Zahlen
„Krisen, Kriege, Flüchtlingsströme: Wer hierzulande an Afrika denkt, kann sich Bilder von wirtschaftlichem Wohlstand innerhalb des Kontinents kaum vorstellen“, sagt Lambert Liesenberg, Geschäftsführer von Life Forestry und gelernter Volkswirt. In grossen deutschen Unternehmen, Wirtschaftsverbänden und Investmenthäusern sei man jedoch schon einen Schritt weiter, denn viele arbeiteten schon jetzt mit Unternehmen in Afrika zusammen oder brächten sich für gemeinsame Projekte in Position. Die wirtschaftliche Entwicklung auf dem afrikanischen Kontinent gibt viel Anlass dazu, vor allem in den Ländern südlich der Sahara. Sechs der zehn wachstumsstärksten Länder der Welt sind im südlichen Afrika zu finden. Seit 2010 wächst die Wirtschaft dort jährlich im Schnitt zwei Prozent schneller als der Rest der Welt. Bis zum Jahr 2016 werden sie voraussichtlich um mehr als sieben Prozent wachsen, sagt Christoph Kannengießer, Chef des Afrikavereins der deutschen Wirtschaft. Der Haupttreiber ist eine wachsende Bevölkerungsschicht von jungen, gebildeten Menschen, welche die Urbanisierung in den Regionen vorantreiben und für eine Vielzahl von Wachstumsimpulsen sorgen.
Der Holzbedarf wächst schneller als in anderen Weltregionen
Wie stark und nachhaltig diese Entwicklung ist, kann man sehr gut am wachsenden Verbrauch von Sägeholz ablesen. Holz ist zusammen mit Beton und Stahl das Rückgrat für die Entwicklung einer jungen Volkswirtschaft. Als unverzichtbare Ressource wird es für Infastrukturprojekte, für den Bau von öffentlichen und privaten Gebäuden und für den Möbelbau gleichermassen eingesetzt. Afrikas Appetit nach Holz wächst unbemerkt. Bereits in den letzten 50 Jahren ist sein Bedarf an Sägeholz schneller gestiegen als in allen andere Weltregionen. Das hat der Global Environment Fund kürzlich ermittelt, ein weltweit aktiver Vermögensverwalter mit dem Fokus Energie, Umwelt und natürliche Ressourcen.
Auch Unternehmen wie Goldmann Sachs und McKinsey befassen sich schon lange mit dem erstarkenden Wirtschaftswachstum in Afrika. Ihre Beobachtungen bestätigen:
- Die Mittelklasse in Afrika wächst mit zunehmender Geschwindigkeit. Damit wird der Bedarf an Holzprodukten wie Häusern und Möbeln stark zunehmen.
- Die Urbanisierung in Afrika nimmt stark zu, was wiederum zu einem höheren Bedarf nach Wohnraum, Möbeln und Infrastruktur führt, alles Bereiche für die Holz als Baustoff eine zentrale Rolle spielt .
- Das zunehmende Wirtschaftswachstum wird auch den Bedarf nach industriellen Produkten wie Strommasten, Weidezäunen, Stützkonstruktionen im Bergbau und Behältnissen für den Transport erhöhen.
Da Afrika selbst über grosse Holzvorkommen verfügt, werfen diese Trends viele Fragen auf: Woher werden die Wachstumsländer ihr Holz beziehen und zu welchen Preisen? Welche Folgen hat das Wachstum für Produzenten in Lateinamerika und insbesondere für Edelholzproduzenten? Mit diesen Themen befassen wir uns in den kommenden Beiträgen.