Auch Life Forestry überrascht von Edelholzpreisen des deutschen Verteidigungsministeriums
Jedermann weiss, dass Teakholz als König der Edelhölzer zu den wertvollsten Holzarten überhaupt zählt. Da wundert es auch nicht, dass dafür hohe Preise gezahlt werden. Was Teak dabei so besonders macht sind, neben dem eleganten Aussehen, seine einzigartigen Materialeigenschaften. Vor allem der Umstand, dass Teakholz auch bei Nässe nicht rutschig oder glitschig wird, macht es seit Jahrhunderten zu einem der beliebtesten Hölzer für Decks im Schiffsbau.
Daher sollte auch das deutsche Vorzeigeschiff, das Segelschulschiff der deutschen Marine, die „Gorch Fock“, anlässlich ihrer dringend notwendigen Renovierung mit Teakdecks ausgestattet werden.
Dass dies teuer werden würde, musste den Budgetverantwortlichen schon im Vorfeld klar gewesen sein. Doch wie teuer, das überrascht sogar die Teakexperten der Life Forestry Switzerland AG in der Schweiz.
Geschäftsführer Lambert Liesenberg bestätigt: „Teakholz ist seit Jahren kontinuierlich im Preis gestiegen. Mit dem Exportverbot von altem Naturteak aus Myanmar vor einigen Jahren hat der Preisdruck sogar noch zugenommen, da eine der wichtigsten Bezugsquellen für Teak weltweit ausgefallen ist.“
Dennoch erscheint ein Volumen von 3.5 Mio. Euro für den Bezug von Teakholz ausgesprochen hoch. Ein Blick in die Kostenübersicht der Gorch Fock verrät, dass beispielsweise für einen Kadettenwohnraum mit 77 Quadratmetern Grösse Teakholz zum Preis von 299’718.62 Euro geordert wurde. Dabei sind die verwendeten Teakdielen 22 Millimeter dick und entsprechen einer sogenannten First European Quality. Das ist Teakholz, wie es auch aus den ökologisch-nachhaltigen und FSC-zertifizierten Plantagen von Life Forestry geerntet werden kann.
Allerdings ergibt die Umrechnung ein erstaunliches Ergebnis. 77 Quadratmeter multipliziert mit einer Dicke von 22 Millimetern ergibt ein Volumen von rund 1.7 Kubikmeter. Das wiederum bedeutet einen Kubikmeterpreis von rund 176.000 Euro für das bestellte Teakholz.
Bei den Teakexperten der Life Forestry Switzerland AG sorgt das für Kopfschütteln. Selbstverständlich gibt es eine Wertschöpfungskette vom Teakwald über die Weiterverarbeitung bis hin zu einem kommerziellen Endprodukt. Doch ganz gleich ob aus dem Teakholz am Ende ein Parkett, ein Möbelstück oder ein Schiffsdeck wird – der Materialpreis den das deutsche Verteidigungsministerium seinerzeit durchgewinkt hat, ist bar jeglicher Marktpreise.
Lambert Liesenberg erklärt dazu, dass Plantagenholz auf den weltweiten Grossmärkten je nach Alter und Qualität Preise zwischen 100 und über 2000 US-Dollar je Kubikmeter erzielen kann. Weiterverarbeitetes Teakholz, welches unter anderem für den Schiffsbau Verwendung findet, kann dann auch schon Preise jenseits von 10.000 Euro pro Kubikmeter erzielen. „Sechsstellige Teakholzpreise“, so Liesenberg, „wären zwar schön für uns und unsere Kunden, doch sind diese am Markt leider nicht zu erzielen.“ Gleichwohl zeigen die Ergebnisse der bisherigen kommerziellen Ausforstungen und Holzverkäufe von Life Forestry, dass Renditen im hohen einstelligen Bereich durchaus möglich und realistisch sind.
Ein Hintergrundbericht über das Teakdrama der „Gorch Fock“ findet sich hier: https://www.welt.de/politik/deutschland/article189074429/Gorch-Fock-Teakholz-sogar-fuer-Kadettendeck-veranschlagt-Millionenkosten.html