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Life Forestry empört: Plant Brasiliens Umweltminister Lockerungen im Umweltschutz?

Während Unternehmen wie die Life Forestry alles in ihrer Macht stehende tun, um die Regenwälder Mittel- und Südamerikas zu schützen und Plantagen nachhaltig sowie ressourcenschonend zu bewirtschaften, scheinen Brasiliens Politiker einen ganz und gar gegensätzlichen Ansatz zu verfolgen – zum Leidwesen des Amazonas.

Heftige Aussagen von Salles

Vergangene Woche wurde das Video einer Kabinettssitzung vom 22. April 2020 veröffentlicht. In diesem schlägt Umweltminister Ricardo Salles vor, die mediale Aufmerksamkeit auf das Coronavirus dahingehend zu nutzen, als dass man nun Umweltvorschriften lockern könne. Die Regierung solle, wie er im Video vorschlägt, das aktuelle Zeitfenster für die Durchsetzung entsprechender Gesetzesänderungen nutzen, ohne, dass ein gesellschaftlicher Aufschrei entstehe. „Wir haben jetzt die Möglichkeit, da die Presse sich ausschliesslich mit COVID beschäftigt, uns das Amazonas-Thema vorzunehmen. Wir haben jetzt die Chance (…), alle die Reformen zur Deregulierung und Vereinfachung durchzuführen.“

Sowohl innerhalb der brasilianischen Bevölkerung als auch weltweit zeigten sich die Menschen schockiert über diese Aussage. Auch den Erklärungsversuch Salles’, dass es sich hierbei nur um einen Vorschlag zum Bürokratieabbau handelte, werten Umweltschützer als Ausrede auf die heftigen internationalen Reaktionen nach Bekanntwerden des Videos.

Starker Anstieg der Regenwald-Abholzung

Seit Amtsantritt des Präsidenten Jair Bolsonaro hat die Regenwald-Abholzung in Brasilien dramatisch zugenommen. 2019 vergrösserte sich die Fläche, die geschlagen und gerodet wurde, um ganze 85 Prozent. So wurden 2019 knapp 9166 Quadratkilometer Wald abgeholzt, 2018 waren es rund 4946 Quadratkilometern. Die Zahlen für das aktuelle Jahr sehen ebenfalls düster aus, da vor allem Kriminelle die Lockdowns nutzen und verstärkt illegal Wälder roden. Alleine im März sind in Brasilien rund 95.000 Hektar Waldbedeckung verschwunden, wie eine aktuelle Analyse des WWF mit Bestätigung durch Daten des brasilianischen Raumfahrtinstituts belegt. Bezugnehmend auf die Jahre 2017 bis 2019 bedeutet das einen verheerenden Anstieg von gewaltigen 55 Prozent. Inzwischen hat Präsident Bolsonaro das Militär in stark betroffene Regionen geschickt.

Die Life Forestry beobachtet diese Entwicklungen mit grosser Sorge und ist besonders schockiert darüber, dass die aktuelle Regierung dieser Zerstörungswut kaum etwas entgegenzusetzen zu haben und die Abholzung sogar voranzutreiben scheint. Dass Umweltschutz durchaus ein ernst genommenes Thema ist, beweisen Costa Rica und Ecuador, die diesen in ihrer Arbeit und sogar per Gesetz verankern und sich für den Artenschutz einsetzen. Auch der Life Forestry ist der Erhalt der Biodiversität ein wichtiges Anliegen. Nur durch ein entschlossenes Handeln können auch andere zum Umdenken bewegt werden und feststellen, dass Wirtschaft und Umweltschutz erfolgreich miteinander einhergehen können.