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Illegales Teakholz aus dem Südsudan: Warum Zertifizierungen wichtiger denn je sind

Der Bedarf an Teakholz wächst, diese Aussage ist nichts Neues. Was die Meisten jedoch nicht wissen: Indien, das Land, das der Hauptumschlagplatz für den Handel mit dem Edelholz ist, verfügt selbst nur über ein begrenztes Teakholzvorkommen. Viele der Hölzer, die auf letztlich auf dem europäischen Markt landen, sei es als Baumaterial oder in verarbeiteter Form als Möbelstück, stammen trotz entsprechender Deklarierung nicht vom Subkontinent. Ihre eigentliche Herkunft: Der Südsudan. Die Art und Weise der Beschaffung: illegal.

Um die enorme Nachfrage nach Teak zu befriedigen, importiert Indien immer mehr Holz aus anderen Ländern, um es zu „indischen“ Möbeln oder anderen Gegenständen zu verarbeiten. Sobald eine ergiebige Teakholzquelle durch internationale Vorschriften eingeschränkt wird, wie z. B. Urwälder in Thailand und Myanmar, verlagert Indien seinen Fokus auf neue Lieferanten. So auch in den Südsudan.

90 Prozent des Holzes aus dem Südsudan ist illegal

Im ostafrikanischen Staat ist der Holzhandel nur wenig reguliert. Südsudanesisches Holz ist auf dem europäischen Markt nicht verboten, die Gesetzgebung besagt jedoch, dass Händler nachweisen müssen, dass dieses aus legalen Quellen stammt. Die Wahrscheinlichkeit, ein solches Holz zu erhalten ist verschwindend gering. 90 Prozent der aus dem Südsudan stammenden Hölzer wurden illegal geschlagen. Es ist also fast unmöglich, auf dem europäischen Markt an legales Edelholz aus diesem Land zu geraten.

Die Bürger des verarmten Staates bleiben derweil vom Holzhandel ausgeschlossen. Dieser wird von ausländischen Unternehmen dominiert, deren geringe inländische Einnahmen in die Taschen korrupter Politiker und Rebellen fliessen, die damit bis 2020 einen internen Krieg finanzierten. Interessenten dieser illegalen Geschäfte tauschen sich teilweise über Soziale Netzwerke aus. Dort wird erklärt, wie das Teakholz aus dem Südsudan problemlos verschifft wird. Durch korrupte Beamte und die Fälschung von Dokumenten. Dabei kann die Herkunft des Holzes wahlweise nach Uganda, dem Kongo, Tansania, Burundi oder Ruanda „verlegt“ werden. Besonders dreist: Nur im Kongo und in Tansania gibt es überhaupt Teakplantagen. Ein weiteres Indiz dafür, wie wenig Augenmerk auf dem legalen Handel liegt.

Eine Familie im Südsudan: Während die Bevölkerung in grosser Armut belebt, bereichern sich einige Unternehmen am illegalen Handel mit Teakholz aus dem Land. Quelle: Vlad Karavaev/Shutterstock

Korruption und Betrug ermöglichen den Handel mit dem Holz aus dem Südsudan

Ein Test, den die Online-Plattform „The Elephant“ durchgeführt hat, zeigt, wie einfach es ist, an Händler zu geraten, die über ausreichend Kontakte verfügen, um illegales Holz als vermeintlich legale Ware nach Europa zu verschiffen. Ihr Netzwerk ist gut ausgebaut, von korrupten Offiziellen im Südsudan bis hin zu Mittelsmännern der indischen Handelskammer. Von dort aus gelangt es, teilweise weiterverarbeitet mit Herkunftsstempel in Indien, an Händler in den Niederlanden.

Dort spricht „The Elephant“ mit dem Holzhändler Albert Oudenaarden, der auf die Wichtigkeit der FSC®-Zertifizierung verweist. Der Forest Stewardship Council setzt sich für die nachhaltige Bewirtschaftung von Holzplantagen ein und ist international das wichtigste Zertifikat, um prüfen zu können, ob ein verwendetes Holz wirklich aus ökologischem Anbau stammt. Viele Verpackungen deutscher Produkte tragen bereits das FSC®-Siegel auf der Verpackung. Jedoch scheint es, als würde auf dem europäischen Markt zunehmend eine solche nachhaltige Herkunft als unwichtig erachtet werden. Wieso? Weil Holz aus nicht zertifiziertem Anbau meist zu niedrigeren Konditionen verfügbar ist. Dass sich dies meist auch in der Qualität des Holzes niederschlägt, scheint nur von sekundärer Bedeutung.

Zertifizierungen sorgen für Transparenz und schützen den Handel

Die Kunden bekommen von diesen Einsparungen bei der Beschaffung wenig mit, die Teakprodukte mit Holz aus illegalen Quellen unterscheiden sich im Verkaufspreis nicht von Produkten, die aus legalem, nachhaltigem Teak hergestellt wurden und meist hochwertigere Holz enthalten. Umso wichtiger ist es daher für Kunden, beim Kauf auf anerkannte Zertifizierungen zu achten und auch bei den Händlern den Ursprung des Holzes zu erfragen.

Die Plantagen der Life Forestry werden seit Jahren vom FSC® regelmässig überprüft und zertifiziert. Für das Unternehmen ist dies zum einen eine Notwendigkeit, um ihren und den Ansprüchen ihrer zufriedenen Kunden allzeit gerecht zu werden. Zum anderen sieht sich die Life Forestry auch in der Verantwortung durch ihr Handeln den Planeten, die Biodiversität vor Ort und das Klima zu schützen sowie Arbeiter zu fairen Konditionen zu beschäftigen. Dieses Bestreben spiegelt sich schliesslich auch in der Qualität des Holzes und den Preisen wieder, die auf dem Markt erzielt werden. Eine echte Win-Win-Situation für alle beteiligten, die beweist, dass illegales Holz keine Vorteile bietet.