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Acacias for All: Bäume pflanzen gegen den Klimawandel

Mit Acacias for All engagiert sich eine junge Tunesierin gegen den Klimawandel.
Mit Acacias for All engagiert sich eine junge Tunesierin gegen den Klimawandel.

In Tunesien breitet sich die Wüste immer weiter aus und raubt dabei vielen Menschen ihre Lebensgrundlage. Mit dem ehrgeizigen Projekt „Acacias for All“ will eine junge Tunesierin aus Frankreich diese Folgen des Klimawandels wirksam bekämpfen und gleichzeitig den Frauen in der Region eine Perspektive bieten. Life Forestry hält das Konzept für vielversprechend.

Warum gerade Akazien? „Akazien haben stark entwickelte Wurzeln, die bis zu 100 Meter tief in der Erde nach Wasser suchen können”, erklärt Sarah Toumi auf ihrer Website www.acaciasforall.org. Damit eignet sich diese Baumart optimal für besonders trockene Regionen, weil sie weniger zusätzliches Wasser braucht und gleichzeitig den Boden wieder fruchtbar macht. Dazu wächst sie extrem schnell und produziert sie Gummi Arabicum, das in der Medizin, als Verdickungsmittel in Lebensmitteln oder für die Gummierung von Briefumschlägen oder -marken verwendet wird.

Unterstützt von einem Ashoka-Stipendium eröffnete die heute 28-Jährige im Jahr 2012 ihre erste Farm von Acacias for All. Ihr Ziel: Sie will in der Heimat ihres Vaters Tunesien bis Ende 2018 eine Million Akazienbäume säen. Für dieses Projekt wurde sie im Januar 2016 in Forbes-Liste „30 unter 30“ aufgenommen, in der Kategorie „wichtigste Sozialunternehmer ihrer Generation“.

Mittlerweile werden die Akazien in der Umgebung der Farm im Freien gepflanzt, um einen „grünen Gürtel“ in der tunesischen Wüste zu bilden. 483 Frauen, sechs feste Mitarbeiter und fünf Farmer säen zur Zeit jährlich 10.000 Setzlinge, kümmern sich um Pflege und Aufzucht und ernten das Gummi Arabicum, das sie an Unternehmen in der Region verkaufen. „So haben sie ein unabhängiges Einkommen“, sagt Toumi.

Für Life Forestry Geschäftsführer Lambert Liesenberg beweist dieses Projekt einmal mehr, was man mit systematischen Baumpflanzungen in grösserem Massstab erreichen kann. „Neben dem positiven Effekt, dass der neue Grüngürtel eine weitere Ausdehnung der Wüste eindämmt, binden die Bäume auch noch eine Menge CO2 aus der Atmosphäre. Und den beteiligten Frauen wird eine neue Perspektive geboten, indem sie über den Verkauf des Gummi Arabicum eigenes Geld verdienen.“